Schneiderballen
Lesezeit: 5 Minuten | Zuletzt bearbeitet: 29. August 2025
Viele Menschen kennen das: eine schmerzhafte Vorwölbung an der Außenseite des Fußes, direkt hinter dem kleinen Zeh. Der sogenannte Schneiderballen kann in jedem Alter auftreten – und Schmerzen und Beschwerden in ganz unterschiedlicher Intensität verursachen. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie alles über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten eines Schneiderballens. Und wussten Sie schon, dass gutes Schuhwerk oft sehr viel bewirken kann?
In diesem Blog:
- Was ist ein Schneiderballen?
- Was sind die Ursachen eines Schneiderballens?
- Wie äußert sich ein Schneiderballen?
- Schneiderballen behandeln: Welche Möglichkeiten gibt es?
- Wie kann man einem Schneiderballen vorbeugen?
- Schuhtipps bei einem Schneiderballen
- Persönliche Beratung gewünscht?
- Ihre Meinung ist uns wichtig!
Was ist ein Schneiderballen?
Ob Schneiderballen, Digitus quintus varus, Tailor’s Bunion oder Bunionette – egal, wie man es nennt, gemeint ist immer das Gleiche: eine knöcherne Vorwölbung an der Außenseite des Fußes, beim kleinen Zeh. Es fühlt sich an wie ein kleiner Knochen, der seitlich aus dem Fuß herausragt. Oft ist auch der Schleimbeutel an dieser Stelle entzündet, was zu Rötungen und Schwellungen führen kann. Ein Schneiderballen beim kleinen Zeh ist im Grunde das Gegenstück zum Hallux valgus. Während beim Hallux valgus das Großzehengrundgelenk an der Innenseite des Fußes betroffen ist, liegt der Schneiderballen an der Außenseite des Fußes. Beide Fußprobleme können unangenehme Schmerzen und Druckstellen verursachen – besonders bei ungeeignetem Schuhwerk. Hier finden Sie geeignete Schuhe.
Was sind die Ursachen eines Schneiderballens?
Die Ursachen eines Schneiderballens am Fuß sind vielfältig. Häufig spielt die individuelle Fußstruktur eine Rolle. Haben Sie genetisch bedingt schwache Bänder oder eine Fußfehlstellung? Dann ist das Risiko größer, einen Schneiderballen zu entwickeln. Weitere Ursachen sind:
1 | Schlechtes Schuhwerk
Falls Sie bereits mehrere Beiträge auf unserer Website gelesen haben, wissen Sie: schlechtes Schuhwerk ist wirklich schädlich für die Füße. Wenn Sie unter einem Schneiderballen (oder einem Hallux valgus) leiden, sollten Sie Ihren Füßen zuliebe auf Schuhe, die im Vorfuß- und Zehenbereich zu schmal sind, verzichten. Zu enge Schuhe können die Bildung eines Schneiderballens verstärken, weil sie die Füße in eine unnatürliche Haltung zwingen. Gute Schuhe sind daher extrem wichtig – sowohl für Menschen, die bereits einen Schneiderballen haben, als auch zur Vorbeugung.
2 | Unterpronation
Wenn der Fuß beim Gehen zu stark nach außen kippt, entsteht eine ungleichmäßige Belastung. Man spricht dann von Unterpronation oder Supination. Vor allem Menschen mit hohem Spann oder einem steifen Fuß sind betroffen. An sich ist das nicht dramatisch, allerdings kann der Körper die Stoßbelastungen beim Gehen dadurch schlechter abfedern. Die Folge: erhöhter Druck auf die Fußaußenseite – ein Risikofaktor für die Entstehung eines Schneiderballens.
3 | Verletzungen
Fußverletzungen wie Brüche oder Verstauchungen können die Fußstruktur dauerhaft verändern – und so einen Schneiderballen begünstigen.
4 | Schneidersitz
Im Gegensatz zu früher ist der Schneidersitz heutzutage eher keine gängige Ursache eines Schneiderballens. Früher arbeiteten Schneider stundenlang im Schneidersitz. In dieser Haltung liegen die Außenseiten der Füße auf dem Boden auf, wodurch viel Druck auf den Bereich der kleinen Zehen ausgeübt wird. Dies konnte langfristig zur Bildung eines Schneiderballens führen– und erklärt auch den Namen dieser Fußerkrankung.
Schuhe mit breiterer Zehenbox
Diese Wolky-Schuhe sind auf einem breiteren Leisten gefertigt.
Wie äußert sich ein Schneiderballen?
Ein Schneiderballen lässt sich an den folgenden Symptomen erkennen:
- Schmerzen und Druckempfindlichkeit: Dies tritt vor allem auf, wenn Schuhe auf den Schneiderballen drücken oder daran scheuern. Viele Betroffene laufen am liebsten barfuß oder in offenen Schuhen wie Zehentrenner-Pantoletten. Mit den passenden Schuhen ist aber auch das Tragen von geschlossenen Schuhen problemlos möglich.
- Rötungen und Schwellungen: Entzündungen des Schleimbeutels führen oft zu Rötungen, Schwellungen und Wärme an der betroffenen Stelle – Symptome, die bereits mit bloßem Auge sichtbar sind.
- Probleme beim Schuhkauf: Es kann eine Herausforderung sein, passende Schuhe zu finden. Viele Schuhe sitzen zu eng und drücken dort, wo der Schneiderballen sitzt – das kann sehr schmerzhaft sein.
- Hautveränderungen: Duch dauerhafte Reibung können sich Hornhaut oder Hühneraugen am Schneiderballen bilden.
Schneiderballen behandeln: Welche Möglichkeiten gibt es?
Die Behandlung hängt davon ab, wie stark die Beschwerden sind und wie sehr Sie Ihr tägliches Leben beeinträchtigen. Im besten Fall hilft schon anderes Schuhwerk, im ungünstigsten Fall ist eine Operation notwendig. Wir erläutern kurz die Möglichkeiten:
1 | Gutes Schuhwerk
Schuhe mit ausreichendem Platz im Zehenbereich verringern den Druck auf den Schneiderballen und lindern die Beschwerden. Entdecken Sie unsere Schuhe mit breiter Zehenbox.
2 | Orthopädische Einlagen
Maßgefertigte Einlagen können helfen, die Fußstellung zu korrigieren und die Belastung gleichmäßig zu verteilen. So wird der Druck auf die Fußaußenseite reduziert und die weitere Ausprägung des Schneiderballens verzögert.
3 | Physiotherapie
Gezielte Übungen und Behandlungen können die Muskulatur im Fuß und im Sprunggelenk stärken und so für mehr Stabilität sorgen.
4 | Operation
Wenn alle anderen Maßnahmen nicht helfen und die Schmerzen zu stark sind, kann eine Operation notwendig werden. Dabei wird der überstehende Knochen abgetragen und die Fußstellung korrigiert.
Wie kann man einem Schneiderballen vorbeugen?
Leider lässt sich ein Schneiderballen nicht immer verhindern, da manchmal eine genetische Veranlagung zugrunde liegt. Dennoch können Sie das Risiko senken:
- Tragen Sie immer Schuhe, die den Zehen ausreichend Platz bieten. Die Zehen sollten nie zusammengedrückt werden!
- Verwenden Sie orthopädische Schuheinlagen zur Unterstützung des Fußgewölbes und zur Druckentlastung.
- Regelmäßige Fußpflege ist wichtig für eine allgemeine gute Fußgesundheit. Hier haben wir Tipps zur Fußpflege für Sie zusammengestellt.
Schuhtipps bei einem Schneiderballen
Wie bereits erwähnt: Gutes Schuhwerk ist das A und O, wenn Sie unter einem Schneiderballen leiden. Achten Sie auf ausreichend Platz im Vorfußbereich, damit nicht ständig Druck auf den Schneiderballen ausgeübt wird. Unser Schnürschuh Kansas Lady XW ist zum Beispiel so großzügig geschnitten, dass wir ihn scherzhaft auch „Sechs-Zehen-Schuh“ nennen. Es gibt ihn sogar in halben Größen! Auch der Tarda XW-WR bietet besonders viel Platz im Zehenbereich. Dieser stabile Schuh ist ein echtes Allround-Talent, denn er ist obendrein wasserabweisend und mit einem wärmenden Futter ausgestattet.
Schuhe weiten lassen
Sie möchten bei vorhandenen Schuhen mehr Platz für die Vorwölbung des Schneiderballens schaffen? Ein Schuhmacher kann Ihre Schuhe an der gewünschten Stelle weiten. Insbesondere Lederschuhe eignen sich hierfür, da Leder ein weiches, dehnbares Material ist.
Schuhe mit herausnehmbarem Fußbett
Auch Schuhe mit herausnehmbarem Fußbett sind bei einem Schneiderballen zu empfehlen. Bei diesen Schuhen können Sie Ihre eigenen orthopädischen Einlagen verwenden. Der Podologe kann Ihre Schneiderballen-Einlagen so fertigen, dass sich der Druck gleichmäßig über den gesamten Fuß verteilt. So vermeiden Sie eine zu starke Belastung an der Außenseite des Fußes. Die meisten Wolky-Schuhe verfügen über ein herausnehmbares Fußbett. Und das Beste: Auch viele unserer Sandalen haben ein Wechselfußbett! Ganz gleich, ob Sie offene oder geschlossene Schuhe bevorzugen – mit Wolky-Schuhen mit herausnehmbarem Fußbett sind Sie bestens ausgerüstet, wenn Sie unter einem Schneiderballen leiden.
Die besten Schuhe bei Schneiderballen
Entdecken Sie unsere Modelle
Kansas Lady XW und Tarda XW-WR.
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